Krefeld – Das Werk wurde 1985 für die Kunstmuseen Krefeld erworben. Das Gemälde aus dem Museumsbestand wird dann in der Ausstellung „Polke / Goya. Inspiration für das 20. Jahrhundert“ zu sehen sein. Der Künstler Sigmar Polke gilt als einer der einflussreichsten Maler der Nachkriegszeit. Seine Beziehung zu Francisco de Goya steht im Zentrum der kommenden Ausstellung (ab 26. November) in der spanischen Hauptstadt. Anhand von Objekten, Fotografien, Gemälden, Filmen und Zeichnungen soll die Verbindung zwischen den beiden Künstlern sowohl in Bezug auf ihre Themen als auch auf ihre malerischen Techniken aufzeigen werden. Weitere Informationen stehen unter www.museodelprado.es.
„Sigmar Polkes Gemälde Regenbogen (Regenwetter) bewegt sich in der Balance zwischen frei fließender Farbe und geronnener Form, worauf der ambivalente Bildtitel ironisch hindeutet“, so Dr. Martin Hentschel im Bestandskatalog „Das Abenteuer unserer Sammlung. Kunst nach 1945 aus den Kunstmuseen Krefeld“. Der ehemalige Krefelder Museumsleiter stellte das Werk von Polke mehrfach aus und schrieb über den Künstler. „Regenbogen“ artikuliere die leuchtend hervortretenden Bogenformen, während „Regenwetter“ das unbestimmt Flüssige der Bildgestalt andeutet, das quasi selbsttätig aus der Schüttung von Malmaterialien entstand. Die Materialien – Pigmente, wasserlösliche und ölgebundene Farben, Kunststoffsiegel – entwickelten auf dem Bildfond eine Eigendynamik, die man zur schaffenden Natur im evolutionären Sinne in Parallele setzen kann. „Der Künstler griff in den Entstehungsprozess nur bedingt ein“, berichtet Hentschel. Die Arbeit gehört zu den Anfängen von Polkes „alchemistischer“ Malerei, mit der er darauf abzielte, unvorhersehbare Bildprozesse unter Verwendung unkonventioneller Materialien in Gang zu setzen: „So gesehen werden wir im Anblick von Regenbogen (Regenwetter) zu Zeugen eines primären Werdeprozesses.“