Das Gericht wertete die Tat am Dienstag als Einschleusen mit Todesfolge, illegales Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge und fahrlässige Tötung, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Damit folgte das Gericht aber nicht der Staatsanwaltschaft, welche die Tat als Mord eingestuft und eine lebenslange Haftstrafe gefordert hatte.
Das Gericht zeigte sich überzeugt, dass der zur Tatzeit vor gut einem Jahr 24 Jahre alte Samer A. O. in einem Kleinbus 22 Flüchtlinge von Österreich nach Deutschland gebracht hatte. Als er feststellte, dass er von der Polizei beobachtet wurde, floh er demnach mit hoher Geschwindigkeit und verunglückte.
Sieben Menschen starben, darunter ein sechs Jahre altes Kind. Ein Insasse erlitt einen bleibenden Hirnschaden und ist dauerhaft nicht ansprechbar. 14 weitere Insassen wurden schwer oder mittelschwer verletzt.
Ebenfalls in Traunstein läuft derzeit ein Prozess gegen drei Männer, die als sogenannte Scoutfahrer für den Verurteilten am Tattag die Umgebung nach Polizeistreifen erkundet haben sollen. Ein Urteil gegen die drei mutmaßlichen Helfer könnte im Dezember fallen.
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