Lindner besetzt Spitze der Zollbehörde neu

Neuer Chef der Generalzolldirektion wird Armin Rolfink, bisher Leiter einer unter anderem für den Zoll zuständigen Abteilung des Finanzministeriums, wie dieses am Mittwoch mitteilte.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) baut um beim Zoll: Rolfink tritt sein neues Amt demnach bereits am Donnerstag an. Er folgt auf Colette Hercher, die laut Ministerium am Mittwoch in den einstweiligen Ruhestand verabschiedet wurde.

Lindner danke Hercher „für ihren jahrzehntelangen Dienst in der Zollverwaltung“ und sprach ihr seinen „tiefsten Respekt aus“, hieß es in der Mitteilung weiter. Hercher hatte den Posten 2018 auf Vorschlag des damaligen Bundesfinanzministers Olaf Scholz (SPD) übernommen. Der Generalzolldirektion mit Sitz in Bonn obliegt die operative Steuerung des Zolls mit seinen rund 48.000 Zöllnerinnen und Zöllnern.

Der Führungswechsel ist laut Ministerium Teil von Lindners Strategie „Zoll 2030“ vor. Dadurch soll der Zoll demnach mehr für die innere Sicherheit und für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft leisten. Die Prozesse innerhalb der Behörde sollten „effizienter gestaltet und stärker automatisiert werden“. Unter anderem sollen laut Finanzministerium Ermittlungseinheiten des Zollfahndungsdienstes, der Finanzkontrolle Schwarzarbeit und der Kontrolleinheiten im Zoll zusammengeführt werden.

Nach Ansicht der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) wird allerdings ein großes Problem des Zolls mit der Reform nicht angegangen: „Bis 2030 gehen rund ein Drittel der Zöllnerinnen und Zöllner in Rente. Ohne genügend Nachwuchskräfte bleiben alle Reformvorhaben Makulatur“, erklärte der BDZ-Vorsitzende Thomas Liebel.

„Die Bundesregierung bleibt konkrete Lösungen dafür schuldig“, kritisierte der Gewerkschaftschef. Sie müsste etwa „dringend den Dienst als Bundesbeamtin und Bundesbeamter attraktiver gestalten – gerade in den unteren Besoldungsgruppen, im Vollzugsdienst oder im Schichtdienst.“

Bislang habe die Politik beim Zoll „alles kaputtgespart“, beklagte Liebel. Die Behörde brauche eine eigene „Sicherheitsmilliarde“, etwa für die Digitalisierung, neue Ermittlungstechnik und einen „besseren Schutz für Vollzugskräfte im Einsatz“.
© AFP

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