Verleihung von Umweltpreis: Steinmeier sieht Demokratien bei Klimaschutz vorn

Bei der Verleihung des Deutschen Umweltpreises hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Stärke von Demokratien bei der Bewältigung von Krisen wie dem Klimawandel betont.

Demokratien seien dazu in der Lage, „Sackgassen, Schwachpunkte und Fehler, die auf dem unbekannten Weg zu einem umfassenden und nachhaltig wirksamen Klima- und Umweltschutz unvermeidlich sind, zu korrigieren“, sagte Steinmeier bei der Verleihung am Sonntag in Mainz laut Redetext.

Zu den Stärken des demokratischen Prozesses bei der Bekämpfung des globalen Klimawandels gehörten außerdem dessen Rückkopplung an wissenschaftliche Erkenntnisse und die Beachtung des soziales Ausgleich bei der Bewältigung der notwendigen Umbrüche, fügte Steinmeier demnach an: „Dieser Ansatz – da bin ich mir sicher – wird dem Populismus und der Willkür einer Autokratie immer überlegen bleiben.“ Die Menschheit könne die Erderwärmung „bremsen“.

Der mit 500.000 Euro dotierte Deutsche Umweltpreis wird jährlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) an Pioniere des Umweltschutzes vergeben. Speidel entwickelte Schnellladesysteme für Elektroautos, die den Ausbau der entsprechenden Ladeinfrastruktur massiv beschleunigen könnten. Tanneberger ist international führende Expertin für die Wiedervernässung von Mooren unter Beteiligung etwa von Landwirten. Moore sind CO2-Speicher.

Die Verkündung der Preisträger erfolgte bereits vorher, am Sonntag folgte in Mainz dann die feierliche Verleihung der Auszeichnung. Das Preisgeld wird zwischen Tanneberger und Speidel geteilt. Der Umweltpreis gilt nach Angaben der DBU als einer der höchstdotierten Umweltpreise in Europa.

Die DBU wurde 1990 durch die damaligen Bundesregierung eingerichtet, um bahnbrechende Leistungen im Bereich des praxisnahen Umweltschutzes zu fördern. Als Stiftungskapital wurde der Erlös aus der Privatisierung des ehemals im Bundesbesitz befindlichen Stahlherstellers Salzgitter AG genutzt.
© AFP

xity.de
Nach oben scrollen