Die polizeibekannte Frau habe am Donnerstag im Bereich der Polizeistation im nordhessischen Schwalmstadt eine Waffe gezogen und auf die Beamten geschossen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden mit. Diese hätten daraufhin ebenfalls ihre Waffen benutzt.
Die 20-Jährige wurde schwer verletzt und starb in einem Rettungswagen. Das LKA übernahm die Ermittlungen. Die Hintergründe des Geschehens waren zunächst unklar. Nach Angaben des hessischen Innenministeriums gab es allerdings keine Anhaltspunkte für ein extremistisches Motiv.
Innenminister Roman Poseck (CDU) nannte den Vorfall bei einem Besuch bei der Polizei in Schwalmstadt am Nachmittag ein „gravierendes Ereignis“. Die Beamten seien in „großer Gefahr“ gewesen. „Es ist gerade bei einem solchen Ereignis wichtig, dass die Beamtinnen und Beamten wahrnehmen, dass es Rückendeckung für ihre Tätigkeit gibt“, sagte Poseck.
„Man sieht aber an diesem Ereignis auch, wie gefährlich und herausfordernd polizeiliche Tätigkeit ist“. Der Vorfall in Schwalmstadt sei nicht vergleichbar mit dem Machetenangriff auf die Polizeistation im rheinland-pfälzischen Linz vor einigen Wochen, bei dem es nach Angaben der Ermittler Hinweise auf ein islamistisches Tatmotiv gibt.
Angriffe auf Einsatzkräfte nähmen immer mehr zu. „Dem müssen wir etwas entgegen halten“, sagte Poseck und forderte eine Trendumkehr. Mit seinem Besuch wolle er ein Zeichen der Anteilnahme und der Wertschätzung für die Polizei vor Ort setzen. Er bedankte sich bei allen Einsatzkräften und sprach den Betroffenen in Schwalmstadt sein Mitgefühl aus.
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