Düsseldorf – Da der Anteil der Jungvögel mit 8 Prozent sehr gering ist und damit den Zuwachs nicht erklärt, muss es zu einer Zuwanderung von Gänsen aus dem Umland von Düsseldorf gekommen sein. Dies betrifft insbesondere die Seen im Umland und weniger die Parkanlagen in der Stadt.
Beim Gänsemanagement beobachtet die Stadt die Anzahl der Kanadagänse in den Parks und im gesamten Stadtgebiet jeweils getrennt. Im gesamten Stadtgebiet leben nach dieser Erhebung aktuell 1.274 Gänse, davon 887 in den Parkanlagen. Zum Vergleich: In den Jahren 2009 bis 2017 hatte sich die Anzahl der Tiere in den Parks von 329 auf 966 Tiere etwa verdreifacht, im gesamten Stadtgebiet von 697 auf 1.364 Tiere etwa verdoppelt. Mit einem weiteren Anwachsen der Population musste gerechnet werden. Vor dem Hintergrund der Wachstumsraten der Vorjahre wäre – ohne das Gänsemanagement – für 2024 eine Population von über 1.800 Kanadagänsen zu erwarten gewesen.
Reduzierung der Jungvögel durch Gelegemanagement
Eine externe Fachgutachterin begleitet das Projekt, sie übernimmt auch die Ei-Entnahme. Mit der fachlichen Begleitung wurden aus jedem gefundenen Gänsenest in den Parkanlagen alle bis auf ein oder zwei Eier entnommen. Es ist notwendig, die Rest-Eier im Nest zu belassen, weil die Vögel anderenfalls eine weitere Brut beginnen würden. Insgesamt wurden in diesem Jahr fast 800 Eier entnommen.
Nach Abschluss der Ei-Entnahme wurden die Bestände und der Anteil an Jungvögel gezählt. Vor Beginn des Gänsemanagements betrug der Anteil der Jungvögel stets um 20 Prozent, im Jahr 2013 sogar mehr als 30 Prozent. Die Gelege-Entnahme führte zu einem Jungvogelanteil von nunmehr acht Prozent im Jahr 2024.
Hinderlich bei der Begrenzung der Gänsepopulation ist das Füttern der Vögel. Nach der Straßenordnung der Landeshauptstadt Düsseldorf besteht bereits ein Fütterungsverbot für wildlebende Tiere, also auch für Kanadagänse. Hinweisschilder machen an relevanten Orten in Parkanlagen darauf aufmerksam und sollen so die Öffentlichkeit sensibilisieren. Die Stadt kontrolliert und ahndet das Verbot.
Die Kotbelastung ist trotz rückgängiger Anzahl in einigen Parks immer noch hoch. Für die Hauptzeiten, in denen sich die Gänse in den Parkanlagen aufhalten, werden daher häufige Pflegeintervalle beibehalten. In erster Linie werden besonders stark frequentierte Bereiche gereinigt.
Als zusätzliche Maßnahme wird am Elbsee die Vogelinsel für Austernfischer, Flussregenpfeiffer und Möwen optimiert, indem die kiesigen Bodenbereiche vom Bewuchs freigehalten werden. Die Möwen fressen unter anderem auch Gänseeier und reduzieren so die Bestände an den Seen.
Bedingt durch die hohe Lebenserwartung der Gänse müssen die Bestrebungen zur Reduzierung der Bestände in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.