Düsseldorf – Alle zwei Monate zeigt das Filmmuseum, Schulstraße 4, dann einen aktuellen und herausragenden deutschen Kinofilm. Der Filmwissenschaftler und Moderator Urs Spörri führt dazu darüber hinaus mit den Filmschaffenden ein ausführliches Werkstattgespräch über den Film und das deutsche Gegenwartskino am Samstag, 16. September.
Axel Ranisch startet die Filmreihe in der Black Box mit seinem Film „Orphea in love“, als eine moderne Adaption von „Orpheus und Eurydike“. Der Regisseur ist eine zentrale Figur der Bewegung „German Mumblecore“, die sich Anfang der 2010er-Jahre dem improvisierten Film widmete. Mit seinem Manifest für „sehr gute Filme“ setzte er ein Zeichen: „Sehr gute Filme sind die Bio-Produkte der Deutschen Filmlandschaft“. Seit 2013 lebt Axel Ranisch außerdem seine Leidenschaft für klassische Musik aus. Er inszeniert regelmäßig Opern in München, Stuttgart, Lyon und an der Komischen Oper Berlin. Zusammen mit Devid Striesow gestaltet er bei Deutschlandfunk Kultur den Podcast „Klassik Drastisch“. Sein jüngster Film „Orphea in love“ vereint das Kino mit der Oper.
Als kommentierende Ergänzung zeigt das Filmmuseum im Rahmen der Reihe „Black Box BRD“ zwei deutsche Kinofilme aus dem vergangenen Jahrzehnt, die thematisch oder in Form und Ästhetik mit dem Hauptfilm verbunden sind. Gezeigt wird der Film „The Ordinaries“ von Regisseurin Sophie Linnenbaum und ist ein furioses Spektakel mit zahlreichen liebevollen Anspielungen rund ums Kino. Der Film „Orphea“ der Regisseure Alexander Kluge und Khavn erfindet den Mythos von „Orpheus und Eurydike“ neu: Als Rock-Musical in einer grotesken und surrealen Interpretation des heutigen Manila.
Die Filmreihe „Black Box BRD“:
Samstag, 2. September, 19 Uhr, und Samstag, 9. September, 21 Uhr
THE ORDINARIES
D 2022 · 124 min · ab 12
R: Sophie Linnenbaum · B: Sophie Linnenbaum, Michael Fetter Nathansky · K: Valentin Selmke
D: Fine Sendel, Jule Böwe, Henning Peker, Noah Tinwa, Sira-Anna Faal, Denise M’Baye, Pasquale Aleardi u.a.
Paula steht vor der wichtigsten Prüfung ihres Lebens: Sie muss beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat. Paula will ein glamouröses Leben mit der eigenen Geschichte im Mittelpunkt, mit aufregenden Szenen und voller Musik – nicht wie ihre Mutter, die als Nebenfigur im Hintergrund arbeitet.
Sonntag, 3. September, 17 Uhr, und Samstag, 9. September, 19 Uhr
ORPHEA
D 2020 · 99 min · ab 12
R: Alexander Kluge, Khavn · B: Alexander Kluge, Khavn, Douglas Candano · K: Thomas Wilke, Albert Banzon, Gym Lumbera
D: Lilith Stangenberg, Ian Madrigal
Orphea ist Leadsängerin ihrer Band und Attraktion der Underground-Szene. Hingebungsvoll widmet sie sich ihrem Geliebten Eurydico, einem Prostituierten. Ihre Welt wird auf den Kopf gestellt, als sie sich eines Tages mit dessen plötzlichem Tod konfrontiert sieht.
Samstag, 16. September, 19 Uhr
ORPHEA IN LOVE
D 2022 · 107 min · DF · ab 12
R: Axel Ranisch · B: Axel Ranisch, Sönke Andresen · K: Dennis Pauls, Stephan Buske · D: Mirjam Mesak, Guido Badalamenti, Heiko Pinkowski, Ursina Lardi, Christina Große u.a.
Nele, eine junge Callcenter-Agentin, die ihr Geld nebenbei als Garderobiere an der Staatsoper verdient, verliebt sich in den kleinkriminellen Streetdancer Kolya. Sie muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen und steigt in die Unterwelt hinab. Zur selben Zeit wird der Talentsucher Höllbach auf Neles Gesangstalent aufmerksam und bietet ihr die große Chance auf eine Karriere als Opernsängerin.
Der Eintritt ins Kino kostet sieben Euro, ermäßigt fünf Euro und mit Black-Box-Pass vier Euro. Karten können telefonisch unter 0211-8992232 reserviert werden. Am Samstag, 16. September, ist der Eintritt kostenfrei.