„Essen erntet“ im Grugapark Essen

Wenn es im Grugapark summt, meckert und muht, kann das nur eines heißen: Das bunte Familienerlebnis "Essen erntet" steht wieder mit einem abwechslungsreichen Programm vor der Tür.

Essen – Bereits im Eingangsbereich werden die Gäste von zwei großen Strohpuppen begrüßt. Besucher:innen können sich auf zahlreiche Aktivitäten freuen, die sowohl informativ als auch unterhaltsam sind. Fachleute und lokale Initiativen werden vor Ort sein, um ihr Wissen über die Themen Natur, Fischerei, Wald, Jagd, Garten- und Pflanzenwelt zu teilen.

„Wir freuen uns, mit ‚Essen erntet‘ eine Veranstaltung zu präsentieren, die nicht nur Spaß macht, sondern auch wichtige Themen wie Naturschutz und Umweltbewusstsein in den Fokus rückt“, sagt Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen. „Es ist eine großartige Gelegenheit für Familien, gemeinsam zu lernen und die Natur zu erleben.“

Die Veranstaltung bietet zudem eine Vielzahl von Ständen, an denen regionale Produkte und Fair-Trade-Initiativen vorgestellt werden. Besucher*innen haben die Möglichkeit, sich über nachhaltige Praktiken zu informieren und lokale Erzeugnisse zu erwerben. Für das leibliche Wohl vor Ort sorgen die Aussteller*innen ebenfalls mit abwechslungsreichen Angeboten an Speisen und Getränken. Der Grugapark wird an den Veranstaltungstagen zu einem Treffpunkt für alle Naturfreunde, Familien und alle, die sich für die Themen rund um die Vielfalt der Natur interessieren.

Die diesjährigen Aussteller:innen

Der Fischerei-Verein Essen e.V. mit Sitz am Baldeneysee berichtet über Natur- und Umweltschutz im und am Wasser, erklärt aber auch vor Ort die richtige Angeltechnik, die dann selbst ausprobiert werden kann. Der Verein engagiert sich mit einem Aufzuchtprogramm in den vereinseigenen Aufzuchtteichen für die Wiedereinbürgerung der Quappe, einer Fischart, die im Zuge der Industrialisierung in der Ruhr ausstarb. Der Fischerei-Verein bringt wieder den beliebten Räucherofen mit, so dass vor Ort frisch geräucherte Forelle und Aal sowie Flammlachs angeboten werden.

Wie man sich den goldenen Herbst in die Wohnung holt, zeigt die Floristin Sabine Brandl mit ihren herbstlichen Arrangements. Von kleinen Mitnahmeartikeln bis zu großem Raumschmuck werden wunderschöne Sträuße, Kränze und ausgefallene Dekorationsartikel gezeigt und auch vor Ort angefertigt.

Der Rassegeflügelzuchtverein Essen-Burgaltendorf wird wieder einige Beispiele aus der Vielzahl im Verein gezüchteten Rassen vorstellen. Koeyoshi sind die eigenwilligste der lang krähenden Hühnerrassen Japans, weil sie in extrem tiefer Tonlage krähen, die Japaner*innen bezeichnen dies als „Gesang“. Es gibt die Rasse nur in einem Farbschlag, einer Silberwildfarbe. Fehlen dürfen nicht die, vor allem bei Kindern sehr beliebten, Seidenhühner, die bereits von Forschern im 16. Jahrhundert beschrieben wurden. Sie stammen ursprünglich aus China und sind sehr genügsam und robust. Eine Reihe von Besonderheiten weisen Deutsche Lachshühner auf. Sie haben eine Bartbefiederung mit Halskrause am Kopf. Dies ist auf die Einkreuzung von Houdanhühnern zurückzuführen. Während andere Rassen vier Zehen haben, ist das Deutsche Lachshuhn fünfzehig. Die Ohiki sind eine südjapanische Zwerghuhnrasse aus dem 18. Jahrhundert, die Einfuhr nach Deutschland erfolgte erst in den 1990er Jahren. Ohiki bedeutet so viel wie Schwanzschlepper, was daherkommt, dass die Hähne dieser Rasse einen sehr langen Schwanz und Sattelbehang besitzen. Eine uralte Kämpferrasse und ein Urhuhn Indiens und des Malaiischen Archipels sind die Malaien, die Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa kamen und zur Herauszüchtung verschiedener Rassen benutzt wurden. Seit in England die Hahnenkämpfe verboten wurden, werden sie für Ausstellungszwecke gezüchtet. Zwerg-Australorp sind eine Zwerghuhnrasse, die in Deutschland aus den Australorp (um 1920 in Australien erzüchtet) den Zwerg-Orpington den Zwerg-Barneveldern und den Zwerg-Langschan gezüchtet wurde. Als besonderen Publikumsmagneten bringen die Geflügelzüchter ihren Schau-Brutkasten mit, in dem vor Ort kleine Küken schlüpfen werden.

Fleißige Bienen gibt es beim Kreisimkerverband Essen zu sehen. Der Imkerverband meldet: „in Essen müssen wir uns um den Bestand der Honigbienen keine Sorgen machen.“ Es gibt hier über 400 Imker*innen mit fast 2500 Bienenvölkern. Der Kreisimkerverband legt großen Wert auf eine gute Aus- und Fortbildung und macht dies auch zum Thema bei „Essen erntet“. Denn besonders wichtig ist, dass die Bienen gesund bleiben. Dafür ist die verantwortungsvolle Pflege bei der Bienenhaltung unverzichtbar. Aber natürlich geht es bei der Ausstellung auch um den Honig: Es gibt Essener Honig in fast allen Stadtteilen. Der exquisite Grugapark-Honig ist am Etikett und am besonderen Glas sofort erkennbar. Er ist nur in begrenzter Menge vorhanden.

Die Essener Kreisjägerschaft und der Förderverein Wildgatter Heissiwald e.V. geben einen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt der Essener Wälder und des Wildgeheges Heissiwald. Auch Fragen zur kulinarischen Seite der Jagd werden zum Thema. So gibt es Produkte und Informationen rund um das Wildbret. Gerade weil viele über die Aufgaben von Jägerinnen*Jägern im Naturhaushalt sowie deren Ausbildung wenig wissen, möchte die Kreisjägerschaft Essen über verschiedene Themen rund um die Jagd, wie die ökologischen Zusammenhänge, den Biotop- und Artenschutz sowie das Wildtiermanagement, informieren. So unterstützt die Kreisjägerschaft die Stadt unter anderem mit Waldbrandstreifen und Bewässerungsaktionen. Die „Rollende Waldschule“ und die Frettchen zum Anfassen sind auch mit dabei.

Die Landwirtinnen*Landwirte werden vertreten durch die Familie Maas vom Mittelhammshof und die Familie Steineshoff vom Heißener Hof. An den Ständen der Landwirtschaft finden Besucher*innen allerlei Leckereien, frische Eier von eigenen Hühnern, rauchfrische Mettwürstchen und Wurst im Glas, selbst hergestellte Fruchtaufstriche, Spanferkel, verschiedene Sorten von Äpfeln und Gemüsen und viele andere Gaumenfreuden. Der riesige Kürbiswagen ist nicht nur eine besondere optische Attraktion, sondern bietet auch eine enorme Auswahl für die Besuchenden. Beliebt sind auch die regelmäßig stattfindenden Melkvorführungen, bei denen Interessierte auch einmal selber Hand anlegen können. Natürlich sind Tiere vom Bauernhof mit dabei.

Der Naturschutzbund Ruhr e.V. und die Naturschutzjugend Essen/Mülheim stehen seit vielen Jahren für bürgerliches Engagement zum Schutz, zur Förderung und der Erhaltung der lokalen Natur, Landschaft und Artenvielfalt. Rund 5.000 Naturfreundinnen und Naturfreunde sind Mitglied des Vereins. Fragen rund um Natur- und Artenschutz werden hier beantwortet. Der beliebte NABU-Apfelsaft, dessen Äpfel von eigenen Streuobstwiesen in der Umgebung von Essen und Mülheim stammen, wird am Stand angeboten. Auch köstliche Gelee- und Fruchtaufstriche sind erhältlich. Die erzielten Erlöse fließen direkt wieder in den Naturschutz zurück. Interessierte können am Stand Kontakt aufnehmen.

Auch in diesem Jahr hält die Traditionsbäckerei Holtkamp eine Fülle von Überraschungen für die Gäste bereit. Nirgends gibt es so gutes Brot in solcher Vielfalt wie in Deutschland. Auch bei den Brötchen-Spezialitäten sind die Deutschen Weltmeister. „Wir vergessen leider viel zu häufig, wo die Produkte, die wir alle tagtäglich konsumieren, eigentlich herkommen“, erklärt Bäckermeister Stefan Holtkamp. „‚Essen erntet‘ gibt uns jedes Jahr aufs Neue die Möglichkeit, einmal kurz innezuhalten und zu den Wurzeln von Qualität, Individualität und Handwerk zurückzukehren!“ Mit einer feinen Auswahl an Brot- und Brötchen-Spezialitäten, Kuchen und Kaffee zeigt die älteste Bäckerei Essens auch in diesem Jahr, was das echte Handwerk ausmacht.

Die Schule Natur bietet bei „Essen erntet“ an ihrem Stand wieder ein buntes Programm handwerklicher Aktivitäten für die ganze Familie. Neben dem Bau von Nistkästen und Futterhäusern, die in Kooperation mit der Jugendhilfe Essen gGmbH und der Schülerfirma der Gustav-Heinemann-Gesamtschule angeboten werden, können auch tolle Objekte beim Kürbisschnitzen hergestellt werden. Außerdem werden für die Kinder zu den angebotenen Themen Forschungsaufträge bereitgehalten.

Erstmalig mit dabei sind die Fair-Trade-Initiativen Eine Welt Netz NRW, Ernährungsrat, EXILE e.V., Faire Metropole Ruhr, KaffeeGartenRuhr, SchoolFood4Change, Weltläden Borbeck und Kupferdreh der Pfarrgemeinde St. Josef Ruhrhalbinsel sowie der Leben in Vielfalt e.V. – Haus Wunderbar, Essen-Werden. Die Initiativen sind mit einem gemeinsamen Stand auf der Kranichwiese vertreten. Die verschiedenen Gruppen werden jeweils vor Ort ihre Aktionen anbieten. In einem Zelt gibt es einen Verkauf fair gehandelter Produkte.

Am Samstag, 5. Oktober, findet um 15 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst auf den Farbenterrassen statt.

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