Rhein-Kreis Neuss – Die Feierstunde fand im Pfarrheim Neuss-Grefrath statt. Reiner Kivelitz erhielt die Auszeichnung für seine langjährigen Verdienste vor allem im Bereich der Brauchtumspflege. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte in seiner Laudatio, dass diese Ehrung ein Zeichen setze, wen unsere Gesellschaft schätzt und was ihr wichtig ist. „Die Bundesverdienstmedaille wird an Menschen verliehen, um deren außerordentlichen Einsatz für das Gemeinwesen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu würdigen“, sagte Petrauschke. „Ein solches Engagement bringt unsere Gesellschaft weiter und sorgt für mehr Lebensqualität. Reiner Kivelitz geht hier seit Jahrzehnten vorbildlich voran.“
Reiner Kivelitz wurde 1950 in Neuss geboren. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er war Lehrer an verschiedenen Schulen. Von 1989 bis zu seiner Pensionierung 2015 war er Schulleiter der Grundschule Hochneukirch in Jüchen.
Schon seit seiner Jugend hat sich Reiner Kivelitz im Brauchtum engagiert. Bereits kurz nach seinem Eintritt in die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Grefrath wurde er 1967 zum Schriftführer im Jägerkorps gewählt. 1982 übernahm er das Amt des ersten Vorsitzenden des Jägerkorps. In dieser Funktion hat er es bis 1997 geleitet, die Schützenjugend gefördert und Kontakte zu den anderen Korps gepflegt. Außerdem gehörte er als Vorsitzender dem erweiterten Vorstand der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Grefrath an und engagierte sich auch auf Bundesebene. 1998 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Jägerkorps ernannt.
Von 2004 bis 2006 engagierte sich Reiner Kivelitz in der durch die Bruderschaft ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe „Festumzug“, die für die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zuständig war. Besonders erwähnenswert ist hier die Organisation anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums der Bruderschaft im Jahr 2006. Außerdem war Reiner Kivelitz 2005 als Vertreter der Bruderschaft an der Organisation und der Durchführung der Gästebetreuung in Neuss anlässlich des Weltjugendtags in Deutschland beteiligt.
Im Jahr 2008 wurde Reiner Kivelitz zum 1. Brudermeister und Präsidenten der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Grefrath gewählt. Dieses Amt hat er bis 2020 ausgeübt. „In dieser Zeit hat er die Geschicke der Bruderschaft geleitet, viele Projekte angestoßen und aktiv umgesetzt“, betonte Petrauschke. „Als Beispiele seien die Errichtung der neuen Paradetribüne sowie der Bau eines neuen Schießstandes genannt. Außerdem wurden zahlreiche Brauchtumsfeste organisiert und Wallfahrten nach Kevelaer aus der Taufe gehoben.“
Äußerst engagiert war Reiner Kivelitz in der Jugendarbeit. Aber auch die älteren Mitglieder der Bruderschaft lagen ihm stets am Herzen. Regelmäßig hat er sie besucht und ihnen ab dem 80. Lebensjahr jedes Jahr persönlich zum Geburtstag gratuliert. Diese Tradition des Besucherdienstes wurde inzwischen ausgeweitet und fortgeführt. Reiner Kivelitz verstand es zudem, Kontakte zur Stadtgesellschaft und zur Politik zu pflegen und zu intensivieren, um die Interessen der Grefrather Bürgerinnen und Bürger und der Schützenbruderschaft zu vertreten. 2020 wurde Reiner Kivelitz zum Ehrenmitglied der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Grefrath ernannt.
Auch kirchlich ist er engagiert. In der Kirchengemeinde St. Stephanus Grefrath war er über mehrere Jahre Mitglied des Kirchenvorstands. Bis heute ist er als ehrenamtlicher Küster, Senioren-Messdiener und Kommunionhelfer aktiv. Er steht bei jedem Gottesdienst in der Woche als Helfer zur Verfügung und übernimmt den Schließdienst der Kirche, damit diese auch außerhalb der Gottesdienste geöffnet bleiben kann.
