Gewaltsamer Tod von Dreijähriger in Thüringen: Angeklagte schweigen zu Prozessbeginn

Fast vier Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines dreijährigen Mädchens in Thüringen hat der Prozess gegen die Mutter des Kinds und deren damaligen Lebensgefährten begonnen.

Der 23-Jährigen und dem 29-Jährigen, der das Kind zu Tode geschüttelt haben soll, wird in dem Verfahren vor dem Landgericht Gera Mord durch Unterlassen vorgeworfen. Zum Prozessauftakt schwiegen die Angeklagten nach Angaben eines Gerichtssprechers.

Die Angeklagten hatten damals mit einem gemeinsamen Kind im Säuglingsalter sowie der dreijährigen Tochter der Frau zusammen gelebt. Die Mutter des Mädchens überließ der Anklage zufolge ihrem Lebensgefährten zum Großteil die Betreuung, obwohl sie um dessen erheblichen Drogenkonsum gewusst und auch auffällige Verletzungen bei ihrer Tochter gesehen haben soll. Die 23-Jährige habe von Schlägen des Angeklagten gegen das kleine Mädchen gewusst.

Seit etwa Mitte Dezember 2020 ging es der Dreijährigen demnach gesundheitlich zusehends schlechter. Die Angeklagten sollen das Kind dennoch nicht angemessen versorgt haben und nicht zu einem Arzt gegangen sein. Der Angeklagte soll dem Kleinkind zudem Crystal Meth und andere synthetische Drogen gegeben haben.

Um den 29. Dezember 2020 herum soll der von dem Kind genervte Angeklagte das Mädchen so stark geschüttelt haben, dass es eine Blutung im Schädel erlitt. Obwohl beide Angeklagte den lebensbedrohlichen Zustand der Dreijährigen erkannt haben sollen, holten sie keine Hilfe. Das Mädchen starb noch am selben Tag an den Folgen der Gewalteinwirkung.

Der Angeklagte soll die Leiche dann auf dem von dem Paar bewohnten Gartengrundstück vergraben haben. Der 29-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft. Das Verfahren wird vor der Jugendkammer des Landgerichts geführt. Für den Prozess wurden Verhandlungstermine bis zum kommenden Januar angesetzt.
© AFP

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