Rhein-Kreis Neuss – Die herausragenden Standortvorteile liegen unter anderem darin begründet, dass sich die beiden großen überregionalen Datentrassen (Amsterdam-Frankfurt, Paris-Stockholm) hier kreuzen. Das wurde beiden Kreisen im Rahmen einer vom NRW-Wirtschaftsministerium beauftragten Machbarkeitsstudie zu digitalen Infrastrukturen im Rheinischen Revier bereits 2021 attestiert. Aufbauend auf dieser Studie wurde der „Masterplan Digitalparks im Rhein-Kreis Neuss und im Rhein-Erft-Kreis“ erstellt. Jetzt liegen die Ergebnisse der von den Kreisen beauftragten Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE aus Köln und NMWP Management GmbH aus Düsseldorf vor.
Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss, und sein Amtskollege aus dem Rhein-Erft-Kreis, Frank Rock, machten bei der Ergebnispräsentation deutlich, welch große Chancen sich durch Digitalparks für die regionale Wirtschaftsentwicklung bieten – insbesondere mit Blick auf den Strukturwandel. Sie wiesen dabei insbesondere darauf hin, wie wichtig die Errichtung eines Hyperscale-Rechenzentrums in Verbindung mit einem Datendrehkreuz und Digitalparks ist. „Im Fokus stehen neue, innovative und nachhaltige Wertschöpfungsansätze, die zu zukunftsorientierten Arbeits- und Ausbildungsplätzen führen werden. Die Digitalparks verstehen sich dabei als Zentren der Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Menschen“, erklären Petrauschke und Rock.
Zugleich machten die Landräte deutlich, dass eine konsequente Umsetzung vor dem Hintergrund des Strukturwandels zur Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle und zur weiteren Ansiedlung von Unternehmen auch aus digital-affinen Branchen beiträgt. Dies steigert die Standortattraktivität immens und ist eine wichtige Grundlage für die bereits vor Ort bestehende Industrie, um bereits laufende Transformationsprozesse – Stichwort: Industrie 4.0 – optimal umzusetzen. „Unterm Strich geht es folglich sowohl um den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie von Wertschöpfung in der Region als auch darum, die Rahmenbedingungen für zusätzliches Wachstum zu schaffen“, stellte Petrauschke klar. „Als Vorbild werden wir vorangehen und zeigen, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Stärke Hand in Hand gehen.“
Der Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Frank Rock, unterstrich die Bedeutung der gemeinsamen Initiative und ihre weitreichenden Implikationen für die Region: „In dieser Zeit des Strukturwandels haben wir die einzigartige Chance, unsere Region als führende Digitalregion zu etablieren, indem wir unsere herausragenden Standortvorteile und die Innovationskraft, für die wir seit jeher stehen, nutzen. Die Digitalparks sind der nächste Schritt auf dieser ambitionierten Reise. Sie sind nicht nur Zeugnisse unserer Vision für die Zukunft, sondern auch konkrete Investitionen in den Wohlstand zukünftiger Generationen und deren Lebensqualität.“
Laut dem jetzt vorliegenden Masterplan können durch Digitalparks in beiden Kreisen jeweils bis zu 2500 neue Arbeitsplätze entstehen. Das bedeutet zugleich beträchtliche Kaufkraftgewinne. Darüber hinaus können die Digitalparks die in den Kreisen ansässigen Unternehmen maßgeblich bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle unterstützen. Die Industrie und Unternehmen vor Ort sollen daher im weiteren Prozess zur Entstehung der Digitalparks eingebunden werden – im Rhein-Kreis Neuss zum Beispiel die Lebens- und Nahrungsmittel-, Aluminium- sowie die chemische Industrie, im Rhein-Erft-Kreis beispielsweise Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Produktion, Energie und Handwerk.
Zugleich sollen die Digitalparks zu Vorzeigeprojekten im Bereich Nachhaltigkeit werden. Ziel des Masterplans ist es, eine Grundlage für das weitere Vorgehen zur Entwicklung von Digitalparks in beiden Kreisen zu schaffen.