Düsseldorf – Chefcoach Steven Reinprecht musste auf gleich sieben Spieler verzichten: Henrik Haukeland (Olympia-Quali), Nikita Quapp (Fußverletzung) und dazu die angeschlagenen oder zu schonenden Kyle Cumiskey, Bernhard Ebner, Rick Schofield, Alex Ehl und Brendan O’Donnell. Im Kasten also wieder Torwarttalent Leon Hümer, der heute seine Sache wieder großartig machte.
Das Spiel: Trotz der vielen Ausfällen machte die DEG im ersten Drittel einen etwas strukturierten Eindruck als die Gastgeber. Ergebnis waren u.a. zwei schön herausgespielte Tore. Beim ersten Treffer war ein rot-gelbes Powerplay gerade abgelaufen, als Drake Rymsha den freistehenden Bennet Roßmy am langen Pfosten sah, ihn mustergütig bediente und die DEG-72 schön ins quasi leere Tor einschob (2:25, zweite Vorlage Lewandowski). Zehn Minuten später dann ein „echtes“ Überzahl-Tor, als Tyler Angle aus dem Slot Pinguine-Torwart Matthias Bittner im kurzen Eck überraschen konnte (12:09, Vorlagen Akdag und Richards). Die bemerkenswerteste Aktion verbuchte in diesen Minuten aber Leon Hümer, der bei DEG-Unterzahl gleich dreimal innerhalb weniger Sekunden spektakulär parieren konnte. Kurz vor Drittelende gab es noch eine Rangelei „Ankert gegen alle“, bei dem der Düsseldorfer aber eine gute Figur machte. Mit dieser Zwei-Tore-Führung ging es in die erste Pause.
Der Mitteabschnitt begann mit einer Krefelder Drangphase. Der alte Haudegen Matsumoto versuchte Hümer im rechten Eck zu überlisten, die Scheibe rauschte aber knapp vorbei. Mittendrin brach dem Düsseldorfer Olli Mebus die Kufe und der Verteidiger kämpfte im Stehen heldenhaft um Halt und Puck. Danach wurde er vom Linesman per Schlägeranschieben vom Eis geleitet. Da hatten die etwa 1.500 Zuschauer ihren Spaß. Wenig später lachten dann nur noch die DEG-Fans, als Tyler Angle mit seinem zweiten Treffer und einem verdeckten Schuss aus dem Rückraum Bittner überwinden konnte (27:44, McCrea, Gogulla). Danach hatte die DEG das Spiel wieder weitgehend im Griff. Es folgte der schönste Treffer des Tages: Alex Blank startete rechts außen einen schnellen Konter, Ankert nahm die Einladung an und folgte mittig. Zwei schnelle Blank-Schritte und ein scharfer Pass auf den nun mittig freistehenden Ankert und drin war das Ding! Das 4:0 für die DEG bei 38:51.
Die letzten 20 Minuten gingen etwas ruhiger zu. Die DEG kontrollierte gegen den DEL2-Ligisten weitgehend das Spiel. Die vier Fangruppen im Stadion vergnügten sich derweil mit Wechselgesängen gegen jeweils andere Kontrahenten und es bildeten sich spontane – und wohl einmalige – Koalitionen. Auch ein Kölner Trommler wurde gefeiert. Auf dem Eis gefielen bei Düsseldorf neben Hümer heute auch David Lewandowski, Alex Blank, Jacob Pivonka, Drake Rymsha und der stets „gefährlich“ aussehende Angle. Insgesamt sah man im Team einige gute spielerische Ansätze, die man natürlich gegen einen klassentieferen Gegner auch nicht überbewerten sollte. Rymsha kurz vor Schluss im Powerplay auf 5:0 für die DEG – das mehr als solide Endergebnis. Hümer wurde am Ende auch als MVP der DEG ausgezeichnet und von den Fans beklatscht.